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Wechselwirkung
& Zukünfte
Prof. Dr. Peter C. Bosetti (verantwortlich Wechselwirkung) und
Erhard O. Müller (verantwortlich Zukünfte)
Verlag Wechselwirkung, www.wechselwirkung.com
"Wächst
zusammen, was zusammen gehört?" - so der Einstieg
in die erste gemeinsame Ausgabe der Zeitschriften "Wechselwirkung"
und "Zukünfte". Diese Kooperation wurde durch
finanzielle Umstrukturierungen beim SFZ (Sekretariat für
Zukunftsforschung), welches lange Zeit verantwortlich für
die Zeitschrift "Zukünfte" war, geschaffen. In
der vergangenen Ausgabe von "Ökologie und Lernen"
bewerteten wir letztere Zeitschrift immerhin mit "ausgezeichnet".
Spannend ist also die Frage, ob aus der Not eine Tugend geworden
ist. Für eine Fusion der beiden Zeitschriften spricht sowohl
ihr Anliegen als auch ihre inhaltliche Kompatibilität.
So lassen sich die Themen entlang von nachhaltiger Entwicklung,
Bürgerbewegung und Zukunftsforschung schneiden. Dabei ist
die Herangehensweise bei der problemorientierten Auseinandersetzung
mit den genannten Aspekten stark auf Partizipation, Zukunftsperspektive
und Inter- bzw. Transdisziplinarität hin ausgerichtet.
Dies steht auch in der Tradition der Zeitschrift "Wechselwirkung",
die es nunmehr schon seit 1979 gibt und 119 mal erschienen ist.
Es wurden stets komplementäre Sichtweisen aus der technik-
und sozialkritischen Bewegung dargestellt, wobei bis heute ein
deutlich naturwissenschaftlicher Bezugspunkt auszumachen ist.
"Zukünfte" ist eine vergleichsweise junge Zeitschrift,
die auf 37 Ausgaben und auf eine über zehnjährige
Tradition zurückblicken kann. Sie ist das einzige deutschsprachige
Magazin der Zukunftsforschung und nicht allein dadurch, sondern
auch durch ihre Aktualität und Qualität ein Muss für
alle Zukunftsforscher. Mit dem gemeinsamen Erscheinen einer
Gesamtausgabe wird es so gehalten, dass die "Zukünfte"
einen gesondert hervorgehobenen Teil einnimmt. Dabei geht der
Grundcharakter der Zeitschriften nicht verloren, da auch Layout
und Struktur beibehalten wird. So finden sich in der "Zukünfte"
nach wie vor die Rubriken Bürgerbewegung, Forschung, Gruppe
Zukunft, Service und natürlich der jeweilige Themenschwerpunkt
wieder. Dennoch gibt es einen Wehrmutstropfen zu verzeichnen,
da der Gesamtumfang der "Zukünfte" von ca. 60
Seiten um ein Drittel reduziert wurde. Kompensiert wird der
Verlust jedoch um die komplette Zeitschrift "Wechselwirkung",
so dass der Umfang auf starke 100 Seiten anwächst. Dies
wohlgemerkt bei einer Preissenkung auf nun 6.40 EUR pro Ausgabe.
Als durchaus interessant und gelungen ist der Versuch zu bewerten,
gemeinsame Schwerpunkte - ganz im Sinne der Interdisziplinarität
- zu diskutieren: "Technik - Welt - Kultur; Gesundheit
& Gesellschaft; Rio + 10; Öko kaputt; Korruption, Geld
& Politik" waren die Themen der vergangenen Ausgaben.
Es kommen namhafte Wissenschaftler (Jeremy Rifkin, Michio Kaku
oder die Gruppe des Club of Rome) ebenso zu Wort wie zumeist
nationale Politiker (Renate Künast, Jürgen Trittin).
Man erhält Einblicke in aktuelle Forschungsprojekte - z.B.
den vom bmb+f (Bundesministerium für Bildung und Forschung)
initiierten Futur-Prozess - und wird im Service-Bereich zudem
über aktuelle Termine sowie neu erschienene Literatur informiert.
Zusammenfassend lässt sich konstatieren: Es ist zusammengewachsen,
was zusammen gehört.
-Ausgezeichnet-
Jan
Gregersen
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