Vom Holzflößen und anderer harter Arbeit in der Vergangenheit

Grundschülerinnen und Grundschüler erforschen ihre Heimat und erstellen einen akustischen Wanderführer.

Kurzbeschreibung:
Die Trift im Breitenbachtal - Der Hör-Lehrpfad zur Holztrift

Die Gemeinde Esthal, ca. 1700 Einwohner groß, liegt auf einem Plateau im Herzen des Biosphärenreservates Pfälzerwald – Vosges du Nord. Der Ort ist selbst für die abgelegene Verbandsgemeinde Lambrecht eine Oase der Ruhe. Nur eine Kreisstraße führt vom Elmsteiner Tal ins 365 m hochgelegene Walddorf.
Die Grundschule ist eine „Ökologische Schule“ im rheinland-pfälzischen Netzwerk „Ökologisch orientierter Schulen“ (NökoSch) und seit Jahren in Umwelterziehung und BNE sehr engagiert. Die Schule ist einzügig und wird von 50 bis 60 Kindern besucht. Das Projekt entstand durch die Initiative der Schulleiterin Christel Schneider. Die Kinder ihrer 3. Klasse erarbeiteten sich ein spannendes Stück Geschichte der unmittelbaren Umgebung.

Die Projektidee:
Der Breitenbach spielte in der Vergangenheit eine wichtige Rolle als Transportweg für Holz im Rahmen der so genannten Trift. Diese Variante des Flößens von einzelnen Holzstücken, im wesentlichen Brennholz, wurde an praktisch allen geeigneten Bächen des Pfälzerwaldes praktiziert. Dazu waren allerdings umfangreiche Wasserbaumaßnahmen, wie Stauwehre, Teiche und Kanäle erforderlich, da die natürlichen Bachläufe zu klein, zu gewunden und oft zu wasserarm waren. Diese Bauten führten zu starken Veränderungen der Bäche und beeinträchtigten deren Ökologie erheblich. Noch heute sind an zahlreichen Bächen viele, z. T. sehr gut erhaltene Bauten und Strukturen aus der Triftzeit zu sehen. Die Holztrift begann im Mittelalter; mit dem Aufkommen der Eisenbahn verlor sie zunehmend an Bedeutung und kam 1909 völlig zum Erliegen.

Das Projekt thematisierte Fragestellungen aus der Begegnung mit Natur, Arbeit, Technik, Gesellschaft, Raum, Zeit, dem eigenen Körper und dem kulturellen Leben. Dabei entwickelten die Kinder Handlungskompetenzen für den schulischen und außerschulischen Bereich und ihre Projektfähigkeit. Gemeinsam konnten zunehmend komplexere Vorhaben angegangen, Initiativen entwickelt und Aufgaben übernommen und zielorientiert gearbeitet werden. Das Erreichte, wie auch der dabei zurückgelegte Weg wurden dokumentiert.
Durch dieses Projekt und seine Dokumentation wurde gemeinwesenorientiertes Lernen praktiziert: Die Schülerinnen und Schüler dokumentierten ein Stück der eigenen Vergangenheit nicht nur für sich, sondern für die Gemeinde. Sie trugen damit dazu bei, Heimatgeschichte und Kulturgut vor dem Vergessen zu bewahren. Durch die von ihnen geschaffene Möglichkeit, sich einen akustischen Wanderführer ausleihen zu können, wirkt ihre Ausarbeitung dauerhaft.


akustischer Wanderführer:
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Projekt als PDF-Datei:
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Infos:
www.nachhaltigkeit.bildung-rp.de
www.esthal.de
www.speyerbach.info/breitenbach/woerterbuch.htm
www.speyerbach.info/breitenbach/trift.htm